" Im Grunde wissen in den Jahren der Lebensmitte wenig Menschen mehr, wie sie eigentlich zu sich gekommen sind, zu ihrem Charakter, Beruf und ihren Erfolgen, aber sie haben das Gefühl, das sich nun nicht mehr viel ändern kann. Es ließe sich sogar behaupten,daß sie betrogen worden seien, denn man kann nirgends einen zureichenden Grund dafür entdecken, daß alles gerade so kam, wie es gekommen ist; es hätte auch anders kommen können; die Ereignisse sind ja zum wenigsten von ihnn selbst ausgegangen, meistens hingen sie von allerhand Umständen ab, von der Laune, dem Leben, dem Tod ganz anderer Menschen, und sind gleichsam bloß im gegebenen Zeitpunkt auf sie zugeeilt. So lag in der Jugend das Leben noch wie eine unerschöpflicher Morgen vor ihnen, nach allen Seiten voll von Möglichkeit und Nichts, und schon am Mittag ist mit einemmal etwas da, das beanspruchen darf, ihr Leben zu sein, und das ist im ganzen doch so überraschend, wie wenn eines Tags plötzlich ein Mensch dasitzt, mit dem man zwanzig Jahre lang korrespondiert hat, ohne ihn zu kennen, und man hat ihn sich ganz anders vorgestellt. Noch viel sonderbarer aber ist es, daß die meisten Menschen das gar nicht bemerken; sie adoptieren den Mann, der zu ihnen gekommen ist, dessen Leben sich in sie eingelebt hat, seine Erlebnisse erscheinen ihnen jetzt als der Ausdruck ihrer Eigenschaften, und sein Schicksal ist ihr Verdienst oder Unglück. Es ist etwas mit ihnen umgegangen wie ein Fliegenpapier mit einer Fliege; es hat sie da an einem Härchen, dort in ihrer Bewegung festgehalten und hat sie allmählich eingewickelt, bis sie in einem dicken Überzug begraben liegen, der ihrer ursprünglichen Form nur ganz entfernt entspricht. Und sie denken dann nur noch unklar an die Jugend, wo etwas wie eine Gegenkraft in ihnen gewesen ist. Diese andere Kraft zerrt uind schwirrt, sie will nirgends bleiben und löst einen Sturm von ziellosen Fluchtbewegungen aus; der Spott der Jugend, ihre Auflehnung gegen das Bestehende, die Bereitschaft der Jugend zu allem, was heroisch ist, zu Selbstaufopferung und Verbrechen, ihr feuriger Ernst und ihre Unbeständigkeit,- alles das bedeutet nichts als ihre Fluchtbewegungen. Im Grunde drücken diese bloß aus, das nichts von allem, was der junge Mensch unternimmt, aus dem Innern heraus notwendig und eindeutig erscheint, wenn sie es auch in der Weise ausdrücken, als ob alles, worauf er sich gerade stützt, überaus unaufschiebbar und notwendig wäre."
aus : Robert Musil „Der Mann ohne Eigenschaften“, Band 1, Seite 130 ,Rowohlt Taschenbuchaugabe 1978/1987, Erstveröffentlichung 1930
Der Glaube an die Nation ist mehr als jedes andere pathische Vorurteil die Meinung als Verhängnis; die Hypostasis dessen, wozu man nun einmal gehört, wo man nun einmal steht, als des Guten und Überlegenen schlechthin. Er bläht die abscheuliche Notstandsweisheit, daß wir alle im gleichen Boot sitzen, zur moralischen Maxime auf. Gesundes Nationalgefühl vom pathischen Nationalismus zu scheiden, ist so ideologisch wie der Glaube an die normale Meinung gegenüber der pathogenen; unaufhaltsam ist die Dynamik des angeblich gesunden Nationalgefühls zum überwertigen, weil die Unwahrheit in der Identifikation der Person mit dem irrationalen Zusammenhang von Natur und Gesellschaft wurzelt, in dem die Person zufällig sich befindet.
Theodor Wiesengrund Adorno: Meinung Wahn Gesellschaft (via turmuhrschiessen) : mir ist das ´n büschn kompliziert. möchte dazu bemerken, das nationalstaaten künstliche gebilde sind - grenzen sind regionen, die sich ständig ändern und verschieben, deren bewohner sich mal hier, mal dort zugehörig fühlen. die zugehörigkeit eines individuums zu einer "nation", wenn sie über das administrativ-nötige mass hinaus geäussert wird, entsteht m.e. immer aus einer mangelnden identifizierung des selbst-bewusstseins. dieses mangelnde selbstbewusstsein kompensiert sein defizit, in dem es sich der nächsten grösst-möglichen sozialen gruppe zugehörig definiert, möglichst auf der seite der stärkeren, der dominanten. vergleiche bitte "Masse und Macht" von Elias Canetti und hierzu meine zugegeben etwas kryptischen anmerkungen in diesem blog vom 10.09.2013: http://universaldoubts.tumblr.com/post/60792581063/masse-und-macht-spaete-replik
also, äh, fazit : es gibt kein "gesundes Nationalgefühl" vom Wiesengrunde her( weiss nich, ob adorno es meinte)
es ist schlichtweg doof,äh, unnötig, sich irgendeiner nation zugehörig zu fühlen.von mir aus stadt oder dorf. wer oder was ist eigentlich deutscher? wer definiert das und wie ? deutungshoheit vermittelt macht. der teile-und- herrsche-imperativ lenkt die meinung der massen(ab). es gibt kein volk(!) es gibt nur eine bevölkerung.
heute im radio die stimme des mobs : "wir sind das volk", nationalistische bevölkerungsgruppen aus der zone." ein geteiltes deutschland, das ist unser auftrag"(Chlodwig Poth,die partei).
folle breitseite von regie oder wie der heißt; wird das jetzt zur regl?
Nun, liebe Würger Scheuchlands, ich möchte Euch an dieser Ställe etwas langweilen mit FANFARE,TÄTERÄTÄH : der AUFKLÄRUNG - über häutige, andauernde, sytemimmanente RADIOPROPAGANDA des über eine steuerähnliche pauschale Zwangsabgabe finanzierten öffentlichen (hier:norddeutschen) Rundfunks und anderer Medien des öffentlichen Boheis Scheuchlands(auch fernseh undso zeitung) : Diese zuweilen recht wohlgestalteten Formate entblöden sich nicht, besonders seit der Wiedervereinigung ständig im internationalen Nachrichtenfleischsalat z.B. über ´n Internationalen Gerichtshof ´rumpfuschn zu wollen, (wohl, da scheuche Panzer und Antipersonenminen die friedlichsten sind und Vati sonst keine Arbeit mehr hat), und (Achtung,Anwurf :) unmenschlich gern „Crime Against Humanity“ unisono in „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu transphonieren, wo nur „Verbrechen gegen die MENSCHHEIT“ gemeint sein können. Wie, bitte schön, kann es Verbrechen gegen eine Eigenschaft geben, deren legislative Definition schon in Europa für unterschiedlichste Ergebnisse und jahrzehntelange Dispute sorgen würde. Dieses nette, harmlose Wort Menschlichkeit, jahrelang wöchentlich ohne Scham repetiert , als wenn man einem Erkältetem „Gesundheit“ wünscht, macht diese orchestrale Übersetzung ins DEUTSHE zum Axiom und generiert DEUTUNGSHOHEIT, vulgo Macht. Man hielte es ja für einen fahrlässigen Sprachgebrauch, wenn nicht auch vorher schon für die wiedervereinigte deutsche Außenpolitik die Erfindung des neudeutschen Wortes HUMANITÄR herhalten musste, um das internationale Einmarschinteresse des deutschen Militärs gesamtgesellschaftlich zu transzendieren (aus human und Militär wird : Frieden schaffen mit ganz viel Waffen) und die ehemalige Entwicklungspolitik nach dem Fall der (humanitären?) Mauer zu BRDigen. Es sei der gerechten Nachlässigkeit beim Medienkonsum geschuldet, dass an dieser Stelle nicht noch eine ganze Liste von Worthöllen erscheint, die von Intendanten mit Parteibuch in dunklen Medienverließen gezeugt wurden, um uns cerebral zu penetrieren. Lasst mich also lieber, Genossen Durchlaucht, noch einmal auf das großartige Wort MENSCHHEIT zu sprechen kommen : Stellt Euch vor, es sei dieser Tage wiederholt von : „VERBRECHEN GEGEN DIE MENSCHHEIT“ die Rede...(bitte einen Augenblick wirken lassen und weiter die Packungsbeilage lesen)...fühlte man sich, ja fühlte sich da nicht (fast) jeder Mensch angesprochen? Ein ungeheures Ganzes, die Menschheit an sich, wurde angegriffen und jede ihr sich zugehörig fühlende Person findet sich aufgefordert, mit zu richten über die Barbaren(auch nicht immer schön, zugegeben- aber :) Der Teile-und-Herrsche-Imperativ, der einer herrschenden Klasse urbis et orbi zuspricht, urteilen zu dürfen, was Menschlichkeit ist, wäre fundamental geschwächt. Die Angst der Obrigkeit, das Deuten der Moral könne von der Bevölkerung ausgehen – und diese könne ein exekutives Handeln von Ihr gegen barbarische Mitglieder der eigenen KLASSE fordern,ein HANDELN, das im durch künstliche Artefakte wie Nationalitäten und Staatsgrenzen UNGETEILTEN SINNE der Menscheit liegt, darin liegt ihre große Angst. Nun, trösten wir sie und machen ihnen Mut(Verlangen auch Sie für Ihre GEZ-Gebühren politisch korrekte Formulierungen !).. Die Hälfte des Reichtums für die Hälfte der Schönheit, äh, Menschlichkeit, der ,äh, Menschheit!
kryptische Hyroglyphen unter THC in den späten 90ern...
hat der patriarch ein recht auf ruhe was hat er getan es rumpelt in der küche nach feierabend die tochter des patriarchen backt die patriarchin wäscht und bügelt der patriarch hat kopfschmerzen weil er zu viel gearbeitet hat hat er genug geld dafür erhalten ? und ist es eine vorraussetzung dafür patriarch zu sein ist die patriarchin freiwillig eine auch wenn sie mehr geld als ihr patriarch verdient gibt es kleinbürgerliche patriarchen wie mich wenn ja, können sie kunst rezipieren? die patriarchen müssen ihr recht und ihre bürgerliche pflicht kunst zu rezipieren einfordern so funktioniert bildung die verpflichtung des bürgerlichen individuums kulturtechniken zu erlernen und das erlernen der kulturtechniken zu delegieren an die minderjährigen söhne und töchter damit sie in zukunft ihre fähigkeiten in kapital verwandeln können dass sie existieren können in einer welt die gestern war
guter vorsatz für 2015 : nicht mehr so viele clips sammeln von füllern und kugelschreibern, die mir nicht gehören.
p.s.: ich bin auch bereit, clips zurückzugeben.
an dieser ställe möchte ich meiner freude über die freiheit, sagen zu können, dass es keinen gott gibt, ausdruck verleihen. diese freude stieg mir anlässlich einer lektüre schopenhauers(etwas in seinem oppulenten werk geblättert) und der “schopenhauer-kur” von irvin d.yalom auf (kluger, unterhaltender roman) .
friedrich nietzsche hatte den “Tod Gottes” seinerzeit populär gemacht und damit die freiheit, dies ungestraft öffentlich sagen zu dürfen, begründet. kant musste noch galileiisch darauf verzichten, da er seinen lehrstuhl riskiert hätte (kante freiheit nicht?). arthur schopenhauer war diesbezüglich(materiell) unabhängig und kritisierte die uniprofs auch dementsprechend verächtlich ob ihres bürgerlichen opportunismus, stand wohl auch mit göte in antagonistischem briefverkehr, dieser mochte es aber auch nicht bestreiten( dass es keinen gott gibt, eher den mefistofel).
auch erbaulich aber pikant ist die vortragsreihe “der gott den es nicht gibt” von sektenführer(puh) osho, auch bekannt glaube ich als rajshnee baghwan oder so,...bei den baghwanis bin ich in den 90ern oft in deren discos gast gewesen, hatte nebenbei immer provokant freundlich aber letzlich vergeblich darauf gewartet, das mich mal einer zu bekehren versuchte...-nicht ein wort. ich war schwer beleidigt wegen des desinteresses an meiner morbiden person. die haben das einfach für sich behalten und mir haufenweise alkohol ausgeschenkt, unverschämtheit. dabei haben sie gerade damit erreicht, dass ich zum, wenn auch abergläubischen, atheisten mutierte. hätten sie versucht, mich über die nichtexistenz gottes aufzuklären, wäre ich sicherlich kleinbürgerlich-reflexhaft in opposition gesprungen und augenblicklich aus protest katholisch geworden. gott bewahre. also psüscho-logie vom osho - und meditationstechniken, meisterhafte - den unerklärlichen rest an weltgeist (siehe I GING) möchte ich depersonalisierend ungeschlechtlich (is nix mit dem HErrn als lieben gott, ätsch) als “höchstes prinzip” bezeichnen. doch : etwas demut tut gut, sonst kriegt man noch rückenschmerzen wegen des besenstielig aufrecht versteiften nihilismus. die moslems wissen schon, warum sie 5 mal am tag gymnastisch niederknien und im “päckchensitz” die nase auf den boden drücken. reiner pragmatismus, salutogenese in religionssoße( s.a. kein alkohol, kein schweinefleisch,..vorm gotteshaus füsse waschen, siehe diabetologische hygiene). protestanten propagiern ja auch immer schlimmer enthaltsamkeiten und lange spaziergänge (ich bin dann mal weg und gefässerkrankungen mit todesfolge nehmen ab - erklär ich nochmal eben : förderung des venösen rückstromes zum herzen und dessen unterstützung durch die sogenannte muskelpumpe des die beinvenen umgebenden muskeltonus bei bewegung).
nächste folge ... : nach dem tod is da leider nix mehr, tja, schade,... du hast keine chance, aber nutze sie.